Schlager

warte nicht auf wunder
Klaus Urban

Du siehst mich so fragend an,
ob ich uns weiterhelfen kann.
Der zweifel steht dir im gesicht,
doch du stellst die frage nicht:
Kommst du mit mir,
geht der weg für uns gemeinsam?
Worauf wartest du?
Ich bin hier.

Warte nicht auf wunder,
laß uns zusammen gehn.
Frage nicht die sterne,
du kannst sie nicht verstehn.
Gemeinsam sind wir stärker,
was immer mag geschehn.

Du weißt nicht mehr, wie’s weitergeht,
weißt nicht, wo der kopf dir steht,
weißt nicht, wo du zu hause bist,
ob flucht noch eine hilfe ist.
Komm doch mit mir,
denn der weg geht für uns gemeinsam.
Worauf wartest du?
Ich bin hier.

Warte nicht auf wunder,
laß uns zusammen gehn.
Frage nicht die sterne,
du kannst sie nicht verstehn.
Gemeinsam sind wir stärker,
was immer mag geschehn.

 

wenn es wieder abend wird am wattenmeer
Klaus Urban

wenn es abend wieder wird am wattenmeer
und himmel, erde, wasser sind im dunkel vereint,
dann wünsch ich mir die alten märchen wieder her,
über die ich als kind so gelacht und geweint.
ob schön oder gruselig, ich hörte sie gern,
da war ich zuhaus und doch gleichzeitig fern -
in dem kleinen, alten haus hinterm deich,
da war mein großes kindermärchenreich.

wenn es abend wieder wird am wattenmeer
und der wind bläst salzig übern deich herab,
dann such ich meine alten muscheln wieder her,
die ich als kind so gern gesammelt hab.
sie warn meine schätze, bunt, schwarz und weiß,
jede hatte ihr geheimnis und gab es nicht preis -
in dem kleinen, alten haus hinterm deich,
da war mein großes kindermuschelreich.

wenn es abend wieder wird am wattenmeer,
dann schau ich in die ferne und fühl dies alte weh,
dann wünsch ich mir die alten lieder wieder her,
die erzählen vom abenteuer auf hoher see,
vom brausenden wind, von sturm und gefahr,
von knatternden segeln, vom maat in der rah
sangen wir in dem kleinen haus hinterm deich,
da war mein großes kinderliederreich.

wenn es abend wieder wird am wattenmeer,
dann denk ich nicht nur zurück, ich denk auch an heut,
ich schau über mich ins stille sternenheer,
und frage mich, ob uns nicht manches reut:
wir haben die erde doch nur geliehn,
sie ist unsre heimat, wir können nicht fliehn -
in das kleine, alte haus hinterm deich,
ins große kindermärchenliedermuschelreich.